April 2015
Ich mache es mir zur Snooker-Weltmeisterschaft auf dem Sofa gemütlich. Genau dann fällt mir wieder ein, daß ich der Geliebten dringend einen Link schicken wollte und es bis jetzt vergessen habe. Der Link liegt auf dem Desktop des Windows-PCs im Büro im anderen Stockwerk. Die Geliebte ist unterwegs, aber ich weiß ja, daß sie in ihrem Smartphone wohnt.
In schon länger zurückliegender weiser Voraussicht ist auf verschiedenen Rechnern (Büro-PC, Sofa-Laptop, Medienserver, Smartphone) in der Wohnung überall VNC installiert, um jederzeit, sich an einem davon befindend, etwas auf einem anderen davon erledigen zu können. Und zwar plattformübergreifend, denn auf dem Laptop läuft Linux, auf dem Smartphone Android und auf dem Rest Windows. (So nutze ich gelegentlich das Smartphone aus dem Bett, um den Medienserver runterzufahren, ohne das gesamte dranhängende AV-Gedöns anschalten zu müssen.)
Also gehe ich mit dem VNC-Client vom Sofa-Laptop auf den Desktop des Büro-PCs und doppelklicke die dort liegende URL-Datei. Firefox schnappt sie sich und öffnet die Seite. Ich wechsele in die Adreßzeile und kopiere den Linktext ins Clipboard. Jetzt einen QR-Codierservice aufgerufen und den soeben kopierten Link dort ins Eingabefeld kopiert, der Service zeigt direkt eine Vorschau des QR-Codes an. Alles auf dem Büro-PC, angezeigt im VNC-Fenster des Sofa-Laptops.
Auf dem Sofa tritt das Smartphone in Aktion und dessen Barcode-App, die Kamera erkennt den QR-Code, decodiert ihn und zeigt den Link an. Lange genug berühren markiert ihn und ich kopiere ihn aufs Clipboard des Telephons.
Wir sind auf der Zielgeraden. Threema öffnen und den kopierten Link in den Dialog mit der Geliebten einfügen. Senden. Und das wichtigste: Das Sofa wurde nicht verlassen und kein Stoß verpaßt.
Mission accomplished. QR-Codes haben doch eine Existenzberechtigung, und sei es als Clipboard zwischen stationären und mobilen Devices.
(Erstmalig veröffentlicht im Techniktagebuch.)