Frühjahr 2015
Eigentlich wollte ich bei Google Maps nachsehen, ob sich eine bestimmte Firma, die dort früher einmal war, noch im Kampnagel-Gebäudekomplex befindet. Aber auch zunehmende Zoomstufen fördern das Gesuchte nicht zutage, dafür aber einen überraschenden Detailreichtum der ebenfalls dort ansässigen Staples-Filiale: Deren Innenaufteilung und Warensortierung und -plazierung ist nämlich regalgenau wiedergegeben. So kann man seinen Büroartikel-Shoppingtrip noch genauer planen oder ist, mobile Daten vorausgesetzt, vor Ort nicht auf eine mündliche Auskunft auf die Frage angewiesen, wo sich denn die Haftnotizen befänden. Auch ein Geldautomat wird angezeigt.
Neugierig geworden, versuche ich den Pegman (das kleine gelbe Streetview-Männchen) in den Büroartikelmarkt zu werfen, um herauszufinden, ob man sich sogar virtuell dort umsehen kann, aber ach, es kehrt unverrichteter Dinge an seine Warteposition zurück. Doch es gibt Hoffnung: Beim Greifen des Pegman wird ein Overlay eingeblendet, der mit einem Eintrag „Von innen ansehen“ vermuten läßt, das sei nur eine Frage der Zeit. (Bei der TARDIS vor der Londoner U-Bahn-Station Earl’s Court geht’s ja schließlich auch.)
Gedanklich fast schon wieder weg, schießt mir im letzten Moment erst die wahre Bedeutung dieser Entdeckung durch den Kopf. Wenn es etwas gibt, wo man vor Ort nicht auf die mündliche Auskunft von Geheimwissenden angewiesen sein möchte, dann sind es … Baumärkte!
Also nochmal zurück auf die Karte und nachgeprüft. Aber hier hat diese Zukunft noch keinen Einzug gehalten — Bauhaus Wandsbek, Hagebaumarkt Altona und Obi Moorfleet: Alles nur große, graue Blöcke. Schade auch. Da ich schon gerade in Moorfleet rumlungere, noch schnell ein Blick zu Ikea, aber da sieht’s genauso aus.
(Erstmalig veröffentlicht im Techniktagebuch.)