Warentrenner als Lichtschrankentrigger

Die 2010er Jahre

Szenario Supermarktkasse. Früher wurde das Kassentransportband durch einen Fußschalter des Kassenpersonals gesteuert, der einfach betätigt wurde, wenn das Band die Waren weitertransportieren sollte. Offenbar hatte dann irgendjemand die Idee, man könne oder solle die Leute von diesem ständigen An-Aus-An-Aus entlasten, das Band auf Dauerlauf stellen und nur anhalten, wenn Waren direkt vor der Kasse eine Lichtschranke unterbrechen. Mit Wegnahme der zu scannenden Ware wird die Lichtschranke freigegeben und das Band schafft den nächsten Artikel ran.

Selten habe ich einen technischen Plan so scheitern sehen.

Von den parallel zum Transportband bereitgelegten Warentrennern, die die Kunden zwischen ihre Artikelberge legen, wird seitdem immer einer vom Kassenpersonal zweckentfremdet und in Längsrichtung an den Rand des Bands gelegt, damit die Lichtschranke so lange unterbrochen ist, bis der Trenner ein Stück nach hinten geschubst wird und neue Artikel erst dann rantransportiert werden.

Ich erlaube mir die absolute Aussage „immer“, weil ich es noch nie jemanden habe anders machen sehen, soweit ich mich erinnern kann. Man kann, denke ich, guten Gewissens schlußfolgern, daß diese technische Neuerung komplett an der Arbeitswirklichkeit von Kassiererinnen und Kassierern vorbei, ohne Rücksprache mit ihnen und ohne Berücksichtigung von Feedback konzipiert, entwickelt und eingeführt wurde. Ich bin neugierig, ob sich in nächster Zeit doch noch eine Alternative abzeichnet, die ihren Weg ins Kassenwesen findet. Oder zurückfindet.

(Erstmalig veröffentlicht im Techniktagebuch.)